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Bärlauch

Mmmh, wie das duftet oder doch eher stinkt?! Wenn man im Frühling, so ab Anfang März,  in einem feuchten Laubwald unterwegs ist liegt gerne ein würziger, lauch- oder knoblauchähnlicher Geruch in der Luft. Richtig, die Bärlauchsaison ist eröffnet! Die einen lieben das Wildkraut für sein fein würziges Aroma und fiebern der Erntezeit geradezu entgegen, die anderen meiden zu diesem Zeitpunkt eher die bekannten Sammelstellen. Der Bärlauch kommt häufig in Kolonnen vor und der Waldboden gleicht einem grünen Teppich. Bärlauch lässt sich sowohl gekocht als auch roh vielseitig einsetzen, wie z.B. als Bärlauchbutter, Pesto, Suppe, im Kräuterquark oder Salat, als Pizzabelag oder als Gewürz im Pfannkuchenteig.

 

Aufgrund des markanten Geruchs meinen viele Bärlauchsammler, dass sie das Wildkraut eindeutig bestimmen können, in dem sie sich auf Ihre Nase verlassen. Ist das wirklich so? Mach doch mal den Test und schneide eine Knoblauchzehe fein und fasse danach eine Zitrone an. Wie riecht sie? Nach Knoblauch! Trotzdem ist die Zitrone deshalb noch lange kein Knoblauch. Bei beidem hast Du die ätherischen Öle auf der Haut und alles riecht danach, was Du in die Hand nimmst. Es bietet sich also auch hier an genau hinzuschauen und die Blätter einzeln zu pflücken, zumal der Bärlauch sich gerne in Gesellschaft von Pflanzen befindet, die man besser nicht essen sollte, wie z.B. dem Aronstab oder der Herbstzeitlosen.

 

Bevor Du die Blätter des Bärlauchs pflückst, vergewissere Dich, dass jedes lanzettliche sattgrüne Blatt einzeln aus dem Boden kommt. D.h. jedes Blatt hat einen eigenen Stil, der auch recht lange werden kann. Die Blattoberseite ist glänzend, wohingegen die Blattunterseite matt ist. Insgesamt ist das Blatt sehr weich und weist wenig Spannung auf. Auf der Rückseite des Blatts befindet sich eine deutlich sichtbare, hervorstehende Ader, auch Mittelrippe genannt. Wenn du diese Ader knickst, gibt es ein leises Knackgeräusch. Nur ein Blatt, das all diese Merkmale aufweist, darf in Dein Sammelkörbchen. Fehlt eines der Merkmale oder bist Du Dir nicht sicher, dann lass es besser weiterwachsen. Selbst wenn Du den Bärlauch im Supermarkt kaufst, mache Dir ruhig die Mühe und schaue jedes Blatt einzeln an. Da der Bärlauch gewöhnlich mit der Sichel geerntet wird, befindet sich hier durchaus mal ein Blatt dazwischen, das nicht in die Packung gehört!

 

Ab ca. April/Mai fängt der Bärlauch zu blühen an. Die weißen ca. zwei Zentimeter großen Blüten haben sechs Blütenblätter, die sternförmig angeordnet sind. Die Blütenstängel sind blattlos. An jedem Ende des Blütenstängels bilden sich mehrere Blüten, die zusammen einen Halbkreis bilden, also als Dolde angeordnet sind.

 

Neben den Blättern sind auch die Knospen und Blüten des Bärlauchs essbar. Die Knospen lassen sich z.B. als Kapernersatz einlegen oder roh essen. Die Blüten sind eine schöne Deko für salzige und herzhafte Speisen.

 

 

Auch wenn Du Dich im Bärlauchfieber befindest, bedenke, dass hier die gleiche Sammelregeln gelten wie bei allen anderen Wildpflanzen. Pflücke mit bedacht und so, dass man nicht sieht, dass etwas aus der Natur entnommen wurde. Sammle nicht mehr als einen Handstrauß pro Tag und nur so viel, wie Du auch tatsächlich verwendest. Sammele nur an Stellen, wo es erlaubt ist.

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Katharina Güls

zertifizierte

Kräuterpädagogin

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