Wenn ich den Namen Franzosenkraut höre, denke ich automatisch an Urlaub. Das liegt vermutlich daran, dass ich mit dem „Franzose“ im Namen erholsame Zeit in Frankreich mit sehenswerten Städten und leckerem Essen assoziiere. Zumindest was die Kulinarik angeht hat das Franzosenkraut einiges zu bieten. Das Franzosenkraut ist auch unter dem Namen Knopfkraut bekannt. Bei uns findet man überwiegend das behaarte und das kleinblütige Franzosenkraut. Insgesamt gibt es jedoch noch etliche mehr. Ursprünglich kommt das Pflänzchen aus Südamerika und gilt bei uns in Mitteleuropa als Neophyt. Aufgrund seiner schmackhaften Blätter bauten die Franzosen das Kraut teils sogar landwirtschaftlich an. Während der napoleonischen Zeit wurde das Pflänzchen dann aus Frankreich eingeschleppt. Außerdem sollen die Blütenköpfe den Knöpfen der französischen Soldatenuniformen ähneln. Aus diesen beiden Gründen leiten sich vermutlich die Namen ab.
Das Wildpflänzchen ist bei uns insbesondere an Ackerrändern, in Gärten, Weinbergen und auf Schuttplätzen zu finden.
Das behaarte Franzosenkraut hat einen stark verzweigten, aufrecht stehenden Stängel, der insbesondere am oberen Teil borstig behaart ist. Die gestielten Blätter sind gegenständig, d.h. es gehen auf einer Höhe vom Stängel immer zwei Blätter gegenüberliegend ab. Diese sind tropfenförmig und rundherum gezahnt. Die Blätter sind ebenfalls behaart. Das Franzosenkraut gehört, wie einige andere Pflanzen, die ich dir bereits vorgestellt habe, zu den Korbblütlern. Das Blütenköpfchen hat in der Mitte gelbe Röhrenblüten. Am Rand hat es meist fünf weiße Zungenblüten, die drei zahnig sind, also einen Rand mit drei Wellen aufweisen. Zwischen den fünf Zungenblüten sind Lücken. Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von ca. 5mm. Das kleinblütige Franzosenkraut ist dem behaarten recht ähnlich, bis auf den Unterschied, dass es deutlich kahler ist.
Vorweg, alle Franzosen- oder Knopfkräuter sind essbar, wobei Du den zähen Stängel bei der Verarbeitung aussparen solltest. Ihr Aroma erinnert an Schnittsalate. Die jungen Triebspitzen, zarten Blätter und Blüten eignen sich roh hervorragend als Salatgrundlage oder für Smoothies und Pesto. Gekocht ergibt es einen guten Spinatersatz oder kann in Gemüsegerichten, Suppen und Eintöpfen verarbeitet werden. Ebenfalls lässt sich das Franzosenkraut gut trocknen und dient dann im Winter als Würzmittel. Solltest Du das Pflänzchen im Garten haben gilt also auch hier „nicht ärgern sondern aufessen“.