Wenn Du im Sommer an nassen Wiesen, Gräben oder Bächen vorbeikommst, kannst Du oft schon von Weitem die bis zu 1,50m hohe Stauden sehen, deren cremefarbenen Blüten alle rundherum stehenden Pflanzen und Gräser überragen. Nicht umsonst hat die aufrecht stehende, fast schon majestätisch wirkende, intensiv nach Honig und Vanille riechende Pflanze im Volksmund den Namen Wiesenkönigin erhalten. Neben Größe und Geruch erkennst du die Pflanze an folgenden Merkmalen:
Die ersten Blätter sieht man häufig bereits Anfang März. Die Stängel sind oft rotbraun überzogen. Die gefiederten Blätter sind wechselständig, d.h. sie gehen abwechselnd von unterschiedlichen Seiten des Stängels ab. Gefiedert bedeutet dabei, dass ein Blatt aus mehreren Fiederblättern besteht, welche links und rechts entlang der Hauptblattader abzweigen. Beim Mädesüß hat das Blatt bis zu fünf große Fiederpaare, dazwischen befinden sich immer wieder kleine Blättchen. Die nur 4-8 mm kleinen Blüten hängen an stark verzweigten, trichterförmigen Rispen. Jede Blüte hat fünf cremeweiße Blütenblätter und eine größere Zahl an längeren Staubblättern.
Als sekundären Pflanzenstoff enthält das Mädesüß unter anderem Salizylsäure, welches auch künstlich hergestellt in Aspirin zu finden ist. Aus diesem Grund sollten Personen, die eine Aspirinunverträglichkeit haben, Bluter, Stillende und Schwangere das echte Mädesüß nur nach Rücksprache mit einem Arzt konsumieren.
Alle Teile des Mädesüß sind essbar. Es wird aufgrund ihres honig- und vanilleähnlichen Aromas überwiegend zum Aromatisieren von Speisen und Getränken hergenommen, wie z.B. für Met. Auch als
Beigabe in Teemischungen ist es beliebt.
In der Volksheilkunde wird das Mädesüß, wie Aspirin, bei fiebrigen Erkältungen und Schmerzen angewendet. Die Menge des enthaltenden Wirkstoffes in der Pflanze ist von außen nicht ersichtlich und hängt von vielen Faktoren ab. Daher lässt es sich bei Weitem nicht so dosieren, wie ein Aspirin aus der Apotheke.