Wegwarte

Leuchtend himmelblau oder selten weiß blühend steht die Wegwarte am Straßenrand und streckt ihren Blütenkopf immer der Sonne entgegen. Wenn man den zahlreichen Geschichten und Märchen glauben darf, handelt es sich bei er Wegwarte um die Geliebte, die im blauen oder weißen Kleid am Wegesrand auf ihren Prinzen wartet.

 

Zu Beginn meiner Ausbildung zur Kräuterpädagogin wurde die Wegwarte häufig erwähnt. Ich war schon fast enttäuscht, weil sie mir noch nie bewusst aufgefallen war. Was habe ich mich gefreut, als ich dann einige Zeit später am Straßenrand eine entdeckte und wenige Meter später noch eine. Plötzlich stand sie überall! Ich kann mir nicht erklären, wie ich sie all die Jahre übersehen konnte. Hast Du die Wegwarte schon entdeckt? Falls nein, hier der Steckbrief, damit Du weißt wonach Du suchen musst:

 

Die Wegwarte gehört auch zur den Korbblütlern (vgl. Gänseblümchen, Löwenzahn, Huflattich) und bringt ein ganzes Körbchen voller Zungenblüten mit. Die leuchtenden Blüten haben einen Durchmesser von 3-5 cm und sitzen entlang und an den Enden der kräftigen und stark verzweigten Stängel. Die Wegwarte blüht bei schönem Wetter bevorzugt schon sehr zeitig in der Früh bis Mittag und das in den Monaten Juni bis Oktober. Aufgrund der doch recht wuchtig erscheinenden Stängel übersieht man die vereinzelten Stängelblätter gerne. Die oberen Stängelblätter sind länglich, Lanzen ähnlich und stillos, die unteren hingegen elliptisch und stark gezahnt. Sie entspringen meist dort, wo sich der Stängel verzweigt. Der Stängel ist behaart, die oberen Stängelblätter kahl oder nur auf der Blattunterseite behaart, wohingegen die unteren Stängelblätter borstig behaart sind. Neben den oberen und unteren Stängelblättern besitzt die Wegwarte noch sogenannte Grundblätter. Diese befinden sich, wie der Name schon erahnen lässt,  am Grund der Pflanze, also am Boden. Diese ähneln von der Form sehr den unteren Stängelblättern. Stängel und Blätter haben, wie der Löwenzahn zum Beispiel auch, weißen Milchsaft in sich.

 

Die Wegwarte ist auch unter dem Namen Zichorie bekannt. Vielleicht denkt nun der ein oder andere an Zichorienkaffee?! Ja, das ist ein Kaffeeersatz aus den Wurzeln der Wegwarte! Auch in Caro Kaffee ist neben Getreide die Wegwarte verarbeitet.

Alle Teile der Wegwarte sind essbar. Von der Blüte eignen sich die Blätter als Spinatersatz oder können zu Gemüsegerichten, Suppen und Saucen verarbeitet werden. Ab der Blüte sind die Blätter bitter und sollten vor der Verarbeitung gewässert werden. Die zarten jungen Pflanzenstängel können ebenfalls als Pfannengemüse zubereitet werden. Die Blüten selbst dienen überwiegend als essbare Dekoration.

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Katharina Güls

zertifizierte

Kräuterpädagogin

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Katharina Güls

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