Die Kornelkirsche gehört nicht nur zu meinen Lieblingssträuchern, auch bei meinem Sohn und meinem Mann erfreut sich der Strauch größter Beliebtheit. Warum dies so ist? Die Kornelkirsche gehört zu den ersten blühenden Sträuchern im Frühling. Noch vor dem Blattaustrieb ist der Strauch über und über mit kleinen gelben Blüten versehen. Ich finde das wunderschön! Auf dem nahegelegenen Spielplatz befindet sich ein großer Kornelkirschenstrauch mit seinen wild verzweigten Ästen. Mein Sohn liebt es daran hochzuklettern oder sich in dem Geäst zu verstecken. Gut, wäre es auf dem Spielplatz keine Kornelkirsche sondern ein anderer Strauch, wäre dieser wohl sein Lieblingsstrauch. Aber so fiel unser beider Wahl jedoch auf die Kornelkirsche. Neben hübschen Blüten, Klettergerüstqualitäten und guten Versteckmöglichkeiten sind wir uns alle drei einig, dass die selber gemachte Marmelade aus den Früchten so gut ist, dass man die Kornelkirsche einfach lieben muss. Sie zeichnet sich durch einen besonders fruchtigen und leicht säuerlichen Geschmack aus.
Wenn Du im zeitigen Frühling unterwegs bist, erkennst auch Du die Kornelkirsche ganz einfach an den vielen Blüten, die noch vor den Blättern, goldgelb erblühen. Die vier-blättrigen nur ca. 5 mm großen Blüten sind in kleinen kugeligen Dolden angeordnet. Jede Dolde hat 10-25 Blüten und vier gelbliche Tragblätter. Aufgrund der frühen Blütezeit ist die Kornelkirsche ein besonders wichtiger Futterlieferant für Wild- und Honigbienen.
Die bis zu 8 cm langen Blätter sind elliptisch, laufen spitz zu und haben einen glatten Rand. Sie sind gegenständig angeordnet. Die Blattunterseite ist deutlich heller als die Oberseite. Die Blätter haben meist vier Paar markante bogige Blattnerven. Wenn man das Blatt in der Breite vorsichtig zerreißt, bilden sich ganz dünne Fäden. Im Herbst gehört die Kornelkirsche zu den Sträuchern, die ihr Laub am zeitigsten abwirft. Aber Achtung: die Blätter der Kornelkirsche können bei Berührung, bei manchen Personen, Hautreizungen und Ausschläge hervorrufen.
Die roten ca. 2 cm langen Steinfrüchte, die meist im September reif werden, erinnern an Kirschen oder Oliven. Sie sind reif, wenn sie sich leicht vom Stängel lösen lassen bzw. von selber abfallen. Für einige Vogelarten wie z.B. dem Kleiber und dem Dompfaff aber auch von Haselmäusen und Siebenschläfern bieten sie eine gute Futterquelle. Wie bereits oben erwähnt kann man aus den Früchten leckere Marmelade kochen. Sie eigenen sich jedoch auch zur Herstellung von Sirup und Likören oder zum Rohverzehr.
Das Holz der Kornelkirsche ist besonders hart und hat eine hohe Dichte. Es ist das härteste Holz in Europa und wurde daher in der Antike von den Griechen und Römern zur Herstellung von Speeren und Lanzen verwendet. Später wurde es auch in Drechsler- und Wagnereien zur Herstellung von Werkzeugen, Schusternägeln, Messergriffen, Hammerstielen sowie Kämmen und technischen Instrumenten verwendet.